Das Jugendforum

Auf Kreisebene haben sich Jugendliche aus allen Weiterführenden Schulen des Landkreises Südwestpfalz zu einem Jugendforum zusammengefunden. Das Forum bietet den Jugendlichen eine Plattform zur Artikulation von Interessen, zum Austausch von Meinungen und insbesondere im Bereich Integration von (benachteiligten) Menschen. Die Inhalte und Schwerpunkte werden von den Jugendlichen frei bestimmt und gestaltet. Das Jugendforum kann sich somit auch zu einem wichtigen Bindeglied entwickeln zwischen der Jugend unserer Region und den politischen Entscheidungsträgern. Eine finanzielle Förderung von Aktivitäten und Maßnahmen ist über das Projekt "Demokratie leben!" möglich.

 

 

Projekte des Jugendforums:

Respekt: 2022 ca. 280 Schüler*innen::

 

Der Begriff Respekt spielt im jugendlichen Alltag und deren Sprache sowie in unterschiedlichen Gesichtspunkten ihres Lebens eine große Rolle. Respekt kann mit Fairness, Achtung, Höflichkeit, Toleranz, Anerkennung, Autorität, und sozialem Ansehen deklariert werden.

 

Respektloses Verhalten dagegen wäre z.B. Demütigung, Geringschätzung, Herablassung, Kränkung oder Missachtung. Der vermehrt respektlose Umgang zeigt sich beispielsweise in Schulen unter Jugendlichen und auch gegenüber den Lehrkräften. Seine Wirkung sind allerdings Grundlagen für eine funktionierende Gesellschaft.

 

Aus diesem Grund wollen wir als Jugendforum Angebote schaffen, dass der Mensch für ein menschenwürdiges Leben, wie es ihm laut Grundgesetz zusteht, gesellschaftliche Anerkennung oder im weiteren Sinne gefasst – psychische Unversehrtheit, die unter anderem auch auf Respekt aufgebaut ist zu schaffen. Denn Bestätigung ist – ganz besonders auch in der identitätsbildenden Jugend – wichtig, um ein positives Selbstbild zu entwickeln und sich so überhaupt selbst respektieren zu können. Daher lautet unser Motto „gegen Mobbing für Respekt“

 

Die Projekte fanden im Rahmen des Jugendforums Südwestpfalz statt. Die Durchführung der Schulungen, ca. 8 bis max. 16 Tagestrainings, werden über das ganze Jahr verteilt und an den weiterführenden Schulen stattfinden. Als alternative Angebote zum Thema Respekt sind künstlerische Angebote wie Songwriting und Graffitis geplant. Des Weiteren wird es eine Abschlussveranstaltung in der JUKUWE geben bei der auch die Eltern einbezogen werden.

 

 

 

Zur besseren Veranschaulichung haben wir von der letzten Veranstaltung des Forums einen Videoclip beigefügt. Die Maßnahmen des Rings sind auch auf folgender Homepage aufgeführt:

 

Extremismus: 2021 ca. 400 Schüler*innen:

 

In Deutschland kommen in den letzten Jahren wieder vermehrt Demonstrationen von rechtspopulistischen Organisationen wie z.B. Pegida auf. Des Weiteren mischen sich auch viele Rechtsgesinnte zu anderen Kundgebungen hinzu und versuchen, Themen die die Bevölkerung beschäftigen mit ihrem Gedankengut zu infiltrieren.  Außerdem werden durch neue Medien wie Facebook, Tik Tok und Twitter etc. Fake News verbreitet und Fremdenhass gestreut.

 

In unserem Landkreis gibt es ein vielfältiges Spektrum an Jugendlichen aus verschiedenen Religions- und Kulturkreisen, die in Schulen und Vereinen immer wieder auf Integrationshemmnisse auf beiden Seiten stoßen. Diese Probleme umfassen sowohl sprachliche als auch kulturelle und religiöse Barrieren, die es gilt, bei den Kindern und Jugendlichen aller Kulturkreise abzubauen und frühzeitig zu erkennen sowie gegen rechte Parolen vorzugehen. 

 

Das Jugendforum Südwestpfalz hat sich Gedanken gemacht, wie man sich gemeinsam gegen Rechtsextremismus einsetzen kann und wie man gegen rechte Parolen argumentierten kann. Hierbei versuchen wir eine themenbezogene Sensibilisierung unserer Mitschüler/innen zu erreichen, sodass sichtbar wird, dass die Jugendlichen des Landkreises Südwestpfalz für alle Menschen offen sind. Im Klassenverband sollen verschiedene Schulungen zum Thema Rechtsextremismus durchgeführt werden

 

Rechtsextreme Symbole, Kleidung und Schmuck

 

-              Symbole, Zahlencodes, Musik, Kleidung und Schmuck sind neben ihrer Funktion als Erkennungszeichen auch ein wichtiges Bindemittel in der rechtsextremen Szene.

 

-              Diese Erkennungszeichen gilt es zu erkennen und zu entschlüsseln, um Rechtsextreme zu identifizieren und mit ihnen präventiv zu arbeiten.

 

-              Verschiedene Symbole, Zahlencodes, Musik, Kleidung und Schmuck werden aber auch von "nicht-rechtsextremen" Personen und Gruppen benutzt und verwendet. Um eine vorschnelle und falsche Stigmatisierung und Ausgrenzung vorzubeugen, ist die richtige Einordnung der erkannten Symbole, Codes, Kleidung und Schmuck notwendig.

 

Strategien und taktisches Vorgehen von Rechtsextremen

 

-              Mit welchen Taktiken versuchen Personen der rechten Szene andere Mitmenschen auf ihre Seite zu ziehen?

 

-              Besonders für Jugendliche ist es wichtig, die Strategien von Rechtsextremen zu erkennen. Vor allem weil diese sehr oft in den sozialen Medien angewandt werden.

 

-              Sie sollen lernen, wie man darauf reagiert, ohne sich in rechtes Fahrwasser zu bewegen oder sich gar in Gefahr zu bringen.

 

Argumentation und Deeskalation

 

-              Den Schülern*innen wird vermittelt, wie sie auf rassistischen und antisemitischen Äußerungen reagieren können.

 

-              Hierzu lernen sie argumentative Strategien und Methoden kennen, um anderen Personen zu helfen und sich dabei selbst zu schützen, bzw. auf menschenverachtenden Beleidigungen und Vorurteile zu reagieren.
 

Ziele

 

-              Ein Ziel soll sein, dass unsere Mitschüler*innen eine eigene Meinung zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus etc. entwickeln.

 

-              Daneben sollen sie bewusst einen Standpunkt zu diesen Themenbereichen einnehmen und diesen argumentativ verteidigen können.

 

-              Es soll eine Methodenvielfalt geben, so dass das Thema Rechtsextremismus für unsere Mitschüler nicht langweilig wird wie z.B. Gruppenarbeit, kleine Rollenspiele, Einsatz von Bildern, Videos und Musik.

 

-              Daneben soll so auch die Einsatzbereitschaft für die eigene Mitarbeit unserer Mitschüler*innen gefördert werden.

 

-              Uns ist es auch sehr wichtig, dass es einen „Schutzraum“ gibt in dem sich unsere Mitschüler*innen frei äußern können, ohne Angst vor Repressalien oder Nachteile zu haben.

 

-              Den Mitschüler*innen soll vermittelt werden, wie sie in schwierigen Situationen zum Thema handeln können und gefestigt werden. Sie lernen dabei, wie sie ihren eigenen Standpunkt selbstbewusst vertreten können.

 

2020 Projekte Zivilcourage ca. 300 Schüler*innen:

 

Im Landkreis gibt es ein vielfältiges Spektrum an Jugendlichen aus verschiedenen Religions- und Kulturkreisen, die in Schulen und Vereinen immer wieder auf Unverständnis in Bezug auf Zivilcourage reagieren. Diese Probleme sollen durch:

 

-              Szenarien-Training mit Lehrkräften und Trainern (im Klassenverbund und an „öffentlichen-Plätzen“)

 

-              Kommunikationstrainings in den Klassen

 

-              Wie verhalte ich mich in unklaren Situationen

 

-              Filmische Begleitung durch IB und Offener Kanal + Medienschulung IB (Schüler*innen filmen selbst)

 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Das Jugendforum Südwestpfalz hat sich Gedanken gemacht, wie man sich gemeinsam für die Zivilcourage einsetzen kann und wie man sich in brenzligen Situationen verhalten kann. Hierbei versuchen wir eine themenbezogene Sensibilisierung unserer Mitschüler*innen zu erreichen, sodass sichtbar wird, dass die Jugendlichen des Landkreises Südwestpfalz für alle Menschen offen sind.

 

Im Klassenverband und auf öffentlichen Plätzen sollten verschiedene Szenarien durchgespielt werden und geschaut werden, wie Mitschüler und Passanten reagieren. Vorab sollen die o.g. Maßnahmen an den weiterführenden Schulen durchgeführt werden.  Des Weiteren könnte in diesem Zusammenhang auch eine Beteiligung am Tag der Zivilcourage stattfinden (Theater AG´s von den Schulen oder einstudiert mit der JUKUWE)

 

Zum Ablauf des Projekts:

 

Wir, die Teilnehmer des Jugendforums, treffen sich einmal pro Monat zum Austausch und zur Planung verschiedener Projekte. In diesem Jahr haben wir uns darauf geeinigt, für alle weiterführenden Schulen Zivilcourage- und Kommunikationstrainer, Lehrkräfte und Schüler einzubinden, um den wichtigen Baustein Courage den Mitmenschen bewusst zu machen.

 

Jeder von uns wurde mit einer Aufgabe betraut und wir wollen im Vorfeld bei unseren Schulen für das Projekt werben, um so neue Interessenten für unser Forum zu gewinnen sowie gewünschte Themen der Schüler*innen zu finden. Des Weiteren soll unsere  Message “Schule gegen Rassismus und für Courage“ durch dieses Projekt transportiert werden.

 

Terminierung und Kommunikation mit den Schulen sollen IB und die Trainer übernehmen und die Abfrage erfolgt durch die Teilnehmer bis spätestens im ersten Halbjahr.

 

Mit diesem Projekt gewann das Jugendforum den Sonderpreis Zivilcourage in RLP.

 

Projekt des Jugendforums erhält Sonderpreis für Zivilcourage 2020

Quellenangabe Bilder: "MdI RLP/Kristina Schäfer"

 

Am 9. Dezember wurde unserem Jugendforum  der Sonderpreis für Zivilcourage verliehen.
Ina Gebhard durfte vom rheinland-pfälzischen Innenminister Lewentz, den mit 2500€ dotierten Sonderpreis, liebe Grüße und herzlichen Dank für die tolle Arbeit aller Beteiligten entgegennehmen.

Im Rahmen des Projekts wurden in den weiterführenden Schulen des Landkreises über 20 Zivilcouragetrainings von ausgebildeten Zivilcouragetrainern durchgeführt.

Den Zivilcourage-Preis bekommen jedes Jahr Menschen und Vereine, die sich in besonderem Maße für andere Menschen eingesetzt haben.

 

 

2019 Prävention gegen Rechtsextremismus ca. 280 Schüler*innen:

 

Damals und heute, Wertevermittlung und Demokratievermittlung

 

-  Studienfahrt nach Niederbronn für je 9 Klassen

 

-  Workshops in gewaltfreier Kommunikation, interkulturelle Kommunikation,

 

-  Wertevermittlung und gegen Rechtsextremismus für alle 9. bzw. 10. Klassen der 9 kooperierenden Schulen (ca. 27 Workshops)

 

-  Kulturelles Abschlussfest mit allen Klassen


Informationen zu Teil 1: Studienfahrt Niederbronn-les-Bains (deutsche Kriegsgräberstätte)

 

Pro Schule wird ein Vormittag eingeplant, maximal 30 Schüler*innen. Priorität hat die Klasse, in der sich die Vertreter*innen des Jugendforums befinden. 

 

Einführungsvortrag:
-Sehr bildhaft
-Warum dieser Ort?
-Wieso dort eine Jugendherberge errichten?
-Was kann man lernen?
-Bedeutung für heutige Zeit
-Bezug zur Natur

 

Führung Friedhof:
-Einzelschicksale werden beleuchtet
-interaktiv und narrativ
-Fragen zum Alltag der Schüler
-Ablesen der Grabsteine (Welche Infos gibt der Grabstein her und was können wir daraus schließen?)
-Fotos und Briefe der einzelnen Personen
-Geschichte erraten
-Thema Kindersoldaten und Bezug zu heutiger Zeit
-Was heißt es, Verantwortung für die Geschichte zu tragen?

 

ebenso:

 

Dokumente/Hinterlassenschaften, die von Familien abgegeben wurden werden geschichtlich
eingeordnet (Geschichte der Besitzer dieser Dinge wird erforscht und erzählt)

 

-Besucherheft: Wer kommt an diesen Ort? Wie gehen die Besucher mit der Kriegsgräberstätte um?
Was schreiben sie hinein? Welche Schlüsse kann man aus den Einträgen ziehen?
=> sich selbst positionieren

 

Informationen zu Teil 2: Inhaltliche Workshops

 

Workshops „Gegen Rechtsextremismus“

 

Über persönliche, geographische und körperliche Grenzen wird zu Themen wie Interkulturalität, Hate Speech, Vielfalt, Diskriminierung, Vorurteile oder der Bearbeitung von aktuellen Geschehnissen im historischen Bezug hingeführt. In den verschiedenen Modulen wird vor allem erfahrungsorientiert gearbeitet. Das bedeutet, dass die Teilnehmenden selbstständig Inhalte und Erkenntnisse innerhalb von Bewegungseinheiten, kreativen Übungen oder Aufgaben, die gemeinsam mit der Gruppe gelöst werden müssen, erarbeiten. So soll deutlich werden, wie sich beispielsweise rechtsextreme Strömungen begründen. Die Teilnehmenden bekommen so auch die Möglichkeit sich mit ihren eigenen Werten auseinanderzusetzten und diese zu hinterfragen.

 

Workshops „gewaltfreie & interkulturelle Kommunikation“

 

-              Methoden der gewaltfreien Kommunikation und des interkulturellen Lernens in Bezug auf Religionen: Selbst- und Fremdwahrnehmung // Vorurteile erkennen und begegnen // wertschätzende Kommunikation erlernen.

 

-              Die Schülerinnen und Schüler mit eigenen Vorurteilen konfrontiert und sie erfahren die Vielschichtigkeit der Lebensumstände, welche eine extreme Einstellung begünstigen können.

 

-              Soziale und interkulturelle Kompetenzen entwickeln, um auch in herausfordernden Situationen eine respektvolle und wertschätzende Haltung einzunehmen.

 

-              Interaktionen aus dem Bereich des Konfliktmanagements und interkulturellen Lernens

 

-              Initiierung eines offenen demokratischen Austauschs untereinander über den Schulalltag auf der Basis der Freiwilligkeit und Vertraulichkeit

 

-              Zuhören und sich äußern als die Demokratie-Basics bewusstmachen

 

-              Vertrauensübungen um den Zusammenhalt innerhalb der Klassenverbänden zu stärken


Workshops „Wertevermittlung und Demokratievermittlung“

 

-              Auseinandersetzung mit dem Wertesystem hier in Deutschland (Grundgesetz, Menschenwürde, Religion, Entfaltung der Persönlichkeit, etc.)

 

-              Teilnehmer*innen sollen ein Verständnis für unsere Definition von „Demokratie“ entwickeln. Inhaltliche Bearbeitung der Themen: „Wer bin ich und woher komme ich?“,  „Heimat, Gemeinschaft, Zugehörigkeit, Religion“, „Menschenrechte, Grundrechte in Deutschland“, etc.

 

Kulturelles Abschlussfest

 

2018 Kurse für Courage und Toleranz in den weiterführenden Schulen im Landkreis für ca. 200 Schüler*innen:

 

Im Landkreis gibt es ein vielfältiges Spektrum an Jugendlichen aus verschiedenen Religions- und Kulturkreisen, die in Schulen und Vereinen immer wieder auf Unverständnis in Bezug auf Courage, Integration, Toleranz und Mobbing stoßen. Diese Probleme sollen durch Demokratietrainer*innen aufgegriffen und in den weiterführenden Schulen bearbeitet werden. Hierbei wurden sowohl sprachliche als auch kulturelle und religiöse Barrieren berücksichtigt und die agierenden Personen/Schüler*innen über mögliche Maßnahmen aufgeklärt.  

 

2017 Konzert „Zeichen für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit“
ca. 350 Besucher*innen:

 

Hinsichtlich der damals aktuellen Flüchtlingssituation in Deutschland hatte sich das Jugendforum Südwestpfalz Gedanken gemacht, wie man gemeinsam ein Zeichen für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit setzen könnte und dabei möglichst viele Jugendliche des Flächenlandkreises anspricht. Hierbei versuchten sie eine themenbezogene Sensibilisierung ihrer Mitschüler*innen zu erreichen, sodass sichtbar wurde, dass die Jugendlichen des Landkreises Südwestpfalz für alle Menschen offen sind. Dies wurde durch ein Jugendkonzert vermittelt und demonstriert. Außerdem wurden die Besucher und Besucher*innen aller Nationen und Religionszugehörigkeiten miteingebunden und somit ein Gemeinschaftsgefühl für Frieden, Solidarität und Zusammengehörigkeit erzeugt. 

Die Band, die die Message auf der Bühne verkörperte waren 'Die dicken Kinder'. Sie sind eine überregional bekannte Band und die meisten Mitglieder haben selbst einen Migrationshintergrund. Zudem sind sie Paten für Schule gegen Rassismus und Schule mit Courage. Sie sprechen mit ihrem Musikstil viele Jugendliche an und konnten daher die Botschaft gut transportieren. Des Weiteren setzt sich die Band auch gezielt dafür ein, dass Menschen nicht ausgegrenzt werden.